Am 05.09.2019 besuchte die Klasse LW 17 zusammen mit Frau Wartenberger und Herrn Hauptvogel den Maisfeldtag in der Agrozuchtfarm Breitenau.
Der Geschäftsführer stellte uns zu Beginn den Betrieb kurz vor. Die Agrozuchtfarm bewirtschaftet mit insgesamt 35 Mitarbeitern und 6 Lehrlingen etwa 1540 ha. Davon werden 365 ha Grünland für die betriebseigenen Tiere genutzt. Die restlichen Flächen werden vorwiegend für den Getreide-, Mais- und Rapsanbau genutzt. In der Tierproduktion produziert der Betrieb im Jahr rund 5,8 Mio. kg Milch mit insgesamt 628 Milchkühen. Des Weiteren besitzt die Agrozuchtfarm eine Biogasanlage mit einer Leistung von 252 KW, sowie eine eigene Photovoltaikanlage.
Nach dem allgemeinen Teil ging es um das wichtigste Getreide der Welt, den Mais, speziell den Silomais. Mit Herrn Daniel Barth von der KWS SAATSE & Co. KGaA gingen wir einzelne Aspekte des Maisanbaus durch. Dazu gehören vorherige Bodenbearbeitung, Standortansprüche, Aussaattermin, Düngung und Pflanzenschutz, Schädlingsbekämpfung sowie der optimale Erntezeitpunkt. Der optimale Erntezeitpunkt spielt eine entschiedene Rolle, denn von ihm hängen Ertrag, Qualität und Verluste sowie eventuelle Probleme bei der Konservierung und/oder Fütterung ab. Der optimale Erntezeitpunkt bei Silomais wird anhand des Trockenmassegehaltes der Gesamtpflanze bestimmt. Dieser sollte im Bereich von 30-35% TS liegen. Um einen hohen Ertrag, gute Qualität, ein gutes Verhältnis zwischen Kornausreife und Verdaulichkeit der Restpflanze sowie optimale Siliereigenschaften zu erzielen, ist der optimale Erntezeitpunkt das Wichtigste. Um diesen immer exakt zu treffen, bietet KWS eine Satellitenhilfe an: SAT TS-Monitoring. Wie funktioniert das? Ein Satellit registriert von Maispflanzen reflektiertes Sonnenlicht. Diese Satellitendaten werden ausgewertet und ein Algorithmus berechnet unter anderem den Trockensubstanzgehalt. Diese Auswertungen hat der Landwirt kurze Zeit später auf der App CULTIVENT zu stehen und kann somit seine Ernte gut planen. Des Weiteren erläuterte Herr Barth die Frage, wie man den Maisbestand am besten vor Krankheitserregern schützen kann. Da im kommenden Jahr das Beizmittel TMTW verboten wird, wusste niemand der anwesenden Gäste von Fremdbetrieben, wie es weiter gehen soll. KWS hat die Lösung und bietet ein neues Beizmittel an, das mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser vor Krankheiten, wie zum Beispiel Pilzen, schützen wird. Mais sollte maximal zweimal nacheinander auf dem gleichen Schlag angebaut werden, um die Ansiedlung von Schädlingen zu verringern.
Nach der kurzen Einführungsrunde ging es hinaus aufs Feld. Dort hatte die Agrozuchtfarm jeweils 24 Reihen von 12 unterschiedlichen Maissorten der Firma KWS angebaut. Der Vorarbeiter der Pflanzenproduktion erzählte uns die vor der Saat durchzuführenden Arbeitsschritte. Diese sind die mehrfache Düngung, eine Pflanzenschutzmaßnahme, eine Stoppelbearbeitung und eine Grundbodenbearbeitung bis zum Zeitpunkt der Saat der verschiedenen Sorten. Herr Barth stellte uns verschiedene Sorten der frühen, mittelfrühen und mittelspäten Reifegruppe vor. Eine frühreife Reifegruppe wäre der KWS Stabil der in unserer Region sehr häufig angebaut wird, da er eine gute Standfestigkeit hat und einen hohen Ertrag sowohl im Silo als auch im Körnermais liefert. Eine mittelfrühe Reifegruppe, die bei uns sehr häufig angebaut wird, ist der KWS Figaro, da er in alle Nutzungsrichtungen überzeugt und sowohl stabil und standfest bei unkompliziertem Anbau ist. Der KWS Kentos ist eine mittelspäte Reifegruppe und er wird durch seine längere grün bleibende Restpflanze sehr gerne für Biogas oder einer maisbetonten Ration angebaut.
Nach der Sortenvorstellung gab es für jeden Teilnehmer ein kleines Geschenk und ein Fazit zur Veranstaltung. Es war ein toller Vormittag und die Klasse LW 17 bedankt sich bei den Veranstaltern.
Sophie Walther
Klasse LW 17
Ausdauer wird früher oder später belohnt, meistens aber später. (W. Busch)