Eine sehr beeindruckende Exkursion am 25.06.2015 in die ehemalige Strafvollzugseinrichtung Stollberg/Hoheneck wurde den Landwirten LW 14b durch Herrn Eisenreich im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichtes geboten. Die umfangreiche Führung führte vom Besucherzimmer, über die Wachzimmer in die frühere Haftanstalt. Kurzweilig erzählte Herr Eisenreich Anekdoten aus dieser Zeit, berichtete aber auch von Schicksalen der vorwiegend politisch inhaftierten Frauen, die unter unmenschlichen Bedingungen leben und arbeiten mussten.
Bis zu 1600 Häftlinge wurden in Hoheneck inhaftiert, Heizung und fließendes Wasser gab es nicht. Im Drei-Schichtsystem arbeiteten die Frauen unter anderem in der Wäscherei und stellten für die ehemalige BRD Strumpfhosen her. Ein Liter Wasser pro Tag stand jeder Frau zu, das zum Waschen, Trinken und Reinigen der Zelle genügen sollte. Ihre Notdurft mussten sie auf einen Gemeinschaftseimer verrichten.
Über die Arrestzellen führte die Besichtigung in Gemeinschaftsunterkünfte der Frauen, die zum Teil auf dem Boden schlafen mussten, über die Kapelle in die Wasserzelle. Erschütternd fanden die Schüler die Dunkelzellen, in denen Frauen zuvor geprügelt und bis zu 21 Tage eingesperrt wurden. In der Wasserzelle, die 2.00 Meter tief war, wurden die Frauen mehrere Tage mit eisigem Wasser gequält. Vor der Behandlung der Inhaftierten mit Psychopharmaka wurde ebenso nicht zurück geschreckt.
Ergriffen von diesem Erlebnis, haben die Schüler der LW 14b einen Eindruck bekommen, wie mit politisch Andersdenkenden in der damaligen DDR umgegangen wurde.
Um das Schuljahr und die Exkursion zu reflektieren und abzuschließen, traf sich die Klasse anschließend in Lara´s Diner zur Stärkung.
Nora Grafe
Der Nachteil der Intelligenz besteht darin,
dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen. (G. B. Shaw)