Arbeitsschutzakteure in Unternehmen und Berufsschulen haben es nicht immer leicht. Oft werden sie als Paragrafenreiter diffamiert. Dabei ist „gesunde Arbeit“ eine Kernaufgabe. Jeder sollte den Wert für seine Gesundheit erkennen. Gleichzeitig gilt es Voraussetzungen zu schaffen, die „gesunde Arbeit“ ermöglichen.
Der große Denker Voltaire hat bereits im 18. Jahrhundert das schlagkräftige Argument für den Arbeitsschutz formuliert.
In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen. Voltaire, (1694 – 1778), französischer Philosoph und Historiker
Nun sage einer, Arbeitsschutz sei eine neuzeitliche Erfindung und die Berufsgenossenschaft eine unnütze Institution. – Wir jedenfalls haben dies am 26. Februar anders erlebt – zu unserem 3. Tag der Berufsgesundheit.
Sowohl die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) als auch die Knappschaft führten uns in verschiedenen Kursen vor, wie man seine Gesundheit besonders bei der Arbeit, schützen und erhalten kann. – Bereits Schiller prägte in diesem Sinne folgendes Zitat:
Sorgt für Eure Gesundheit, ohne diese kann man nie gut sein.
In 5 Modulen, die die Auszubildenden des 1. Lehrjahres der Berufe Koch, Restaurantfachmann, Fachkraft im Gastgewerbe sowie die Schüler des Berufsgrundbildungsjahres durchliefen – auch einige Schüler aus dem Schulteil Bergstiftsgasse und die des BVB waren integriert – erfuhren wir Wissens- und Beachtenswertes zu folgenden Themen:
• Rückenschule mit Katharina Fügner von der Physiotherapiepraxis Nora Friedrich. Sie gab zum einen Hinweise, wie Rückenschäden vermieden werden können und führte zum anderen mit den Mädels und Jungs Entspannungsübungen durch.
• Kommunikation mit Herrn Materne von der BGN – Umgang und Verständigung miteinander sowie das richtige Verhalten im Umgang mit dem Gast standen hier im Mittelpunkt. Das vermeidet Stress und damit mögliche psychische Erkrankungen.
• Gesunde Haut mit Frau Möller von der BGN – in Anbetracht der Tatsache, dass weit über 50% der Berufskrankheiten durch Hautschädigungen hervorgerufen werden – immer wieder ein wichtiges Thema. Mit einer „Riesen-Lupe“ hat sie Eintrittspforten für Keime und Bakterien an rauer Haut „vor die Linse“ genommen und unter der einer Kontrollleuchte Fehler beim Auftragen von Hautschutzcremes aufgezeigt.
• Brandschutz – Unfallquellen und Unfallgefahren erläuterte und demonstrierte Herr Göthel von der BGN. Auf dem Schulhof brannte, explodierte und rauchte es an diesem Tag stündlich. Wir lernten mit Feuerlöschern richtig umzugehen und wissen nun auch dass Fettbrände z.B. nicht mehr mit der Löschdecke gelöscht werden sollen.
• Demografiestand mit Alterssimulationsanzug – Herr Hemke von der BGN ließ einige Azubis und auch Frau Hubrich von der „Freien Presse“ um einige Jahre altern. (Siehe auch Pressetext) Mit schweren Armen und Beinen, eingeschränkten Gelenken und getrübtem Blick stand für alle fest: dagegen sollte man schon jetzt etwas tun, denn:
Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.
Sebastian Kneipp, (1821 – 1897), deutscher Naturheilkundler und katholischer Theologe
Nun sind wir ganz gespannt, wer beim Gewinnspiel der Knappschaft die Gutscheine für den „Müller-Drogeriemarkt“ gewonnen hat – auch wenn wir alle gewonnen haben: nämlich an Wissen und Erfahrung! – Deshalb nochmals vielen Dank allen Referenten sowie der BGN und der Knappschaft für ihre freundliche Unterstützung!
Sage es mir und ich vergesse, zeige es mir und ich erinnere,
lasse es mich tun und ich behalte. (Konfuzius)